Sonntag, 29. April 2012

Apothekenschrank: Teil 6

Der Apothekenschrank der ja ein Schmuckschrank wird, nimmt Form an und das Ende des Projektes ist in Sicht. Da ich einen guten Teil der Arbeiten im Kurs erledige und nie den Photoapparat dabei habe, ist die Dokumentation etwas lückenhaft. In den letzten zwei Doppelstunden habe ich die Bänder eingelassen und die Türen eingepasst. Zuhause habe ich noch Lochreihen in die Seiten gebohrt und alle Rahmenteile gefast. Mehr Schnörkel gibt es auch nicht an dem Möbel weil es meiner Meinung nach zu klein und gedrungen ist um viel daran herum zu profilieren. Auf den folgenden zwei Bildern sieht man den Schrank einmal geschlossen und dann geöffnet. Dabei erkennt man, dass ich innen auf die Füllung des Rückens noch zwei Leisten aufgeleimt habe die den Spalt zur Korpushinterkante schließen und eine aufwändigere Rahmenkonstruktion des Rückens vortäuschen.

Jetzt fehlt noch der Feinschliff und die Oberflächenbehandlung sowie etwas Hardware.

Donnerstag, 26. April 2012

Garderobe: Teil 4

Die geknickte Schubladenfront hat mir etwas Kopfzerbrechen gemacht zumal ich das geplante Design etwas abgeändert und jetzt eine durchgehende Füllung habe. Als bequemste Lösung des Problems ist mir nur eingefallen die Front gerade und mit etwas Übermaß zu fertigen und dann zu knicken!
Blödsinn! Geknickt wird hier natürlich gar nichts, aber dafür zersägt. Die Front wird in 2 Teile aufgetrennt im richtigen Winkel und dann wieder zusammen geleimt, fertig! Die Rahmenteile erhalten dafür Domino-Dübel. Damit die Füllung beim Sägen nicht verrutscht wurde sie mit ein paar Leimpunkten im Rahmen gesichert. Ich glaube nicht, dass das Verleimen der Füllung im Rahmen bei den geringen Dimensionen später ein Problem wird.
Die Fasen an den Rahmenteilen habe ich übrigens an der Abrichte gehobelt. Das geht sehr gut, ohne Gefahr von Brandflecken und mit einer kürzeren Rüstzeit als für die Oberfräse.

Donnerstag, 19. April 2012

Garderobe: Teil 3

Die Teile des Schubladenschrankes sind hier lose zusammengestellt und man erkennt wie aus dem Sketchup Modell etwas Konkretes entsteht.
Alle Teile haben noch etwas Übermaß was sich auch als nötig erweist, denn mit all den Gehrungen entstehen doch einige Einstreuungen von Fehlern in der Rechtwinkligkeit und den geplanten Außenmaßen. Das kann ich jetzt an der Kreissäge korrigieren.
Natürlich werden die Verbindungen wieder mit der Domino Fräse erledigt. Die Seitenteile und der Boden und Deckel stellen aber eine Verbindung von Längs- an Querholz dar. Dies muss berücksichtigt werden um den Seitenteilen zu ermöglichen sich auszudehnen und zu schrumpfen. Die Vorderkante soll aber bündig werden und so wird nur der vordere Dübel "genau" gefräst aber die beiden anderen mit Übermaß. Beim späteren Verleimen wird auch nur der vordere Bereich von etwa 10cm verleimt, sodass das Seitenteil nach hinten "arbeiten" kann.

Ich habe übrigens einen Satz "Probe-Dominos" angefertigt und gezeichnet die leicht abgeschliffen sind damit sie beim trocknen Probieren nicht so stramm sitzen und die Teile ohne Murks wieder auseinander genommen werden können.
Hier sieht man noch ein Bild der Teile wie sie zusammenpassen nachdem ich sie an der Säge etwas "gestutzt" habe.
An der stumpfen Kante unten am Sockel kommt jetzt leider etwas Hirnholz zum Vorschein weil ich an dieser Gehrung nicht sauber genug gearbeitet habe. Wenn es mich beim Ansehen zu sehr stört, dann kann ich noch immer etwas flicken mit einer Einlage. Also ein Korpus auf Gehrung ist schon etwas fummeliger als gerade Verbindungen!

Update: 2 Stunden später ...

Natürlich störte mich die Fehlstelle am Sockel und zwar ungemein. Also schnell ausgebessert:




Das soll jetzt nicht zur Gewohnheit werden aber wenn es denn sein muss darf man sich ruhig trauen mal etwas was schief gelaufen ist zu flicken.

Mittwoch, 18. April 2012

Werkstatt optimieren: Prolog

Meine regelmässigen Leser werden erkannt haben, dass mir viel daran liegt in einer optimierten Umgebung zu arbeiten. Dieses Verlangen hat mich auch immer in meinem eigentlichen Beruf als Softwareentwickler begleitet, genauso wie jetzt als Betriebswirt in einer ganz anderen Branche. Mein Hobby ist wesentlich beeinflusst von andauernden Überlegungen zu möglichen Verbesserungen meiner Werkstatt. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass ich mehr Zeit damit verbringe meine Werkstatt zu verbessern als sie zu nutzen. Es gibt wohl ganz verschiedene Typen von Hobbywerkern und ich zähle ganz klar zu den "Werkstatt-Junkies".
In dieser Serie geht es darum ein Konzept zu realisieren welches mir erlaubt den bestehenden Raum und die Werkzeuge noch besser einsetzen zu können. Dazu wird einiges umgesetzt:

Freie Wände

Alle Wände sollen oberhalb einer gedachten umlaufenden Linie von 90cm frei von Objekten sein. Der MFT/3 sowie die Maschinentische der beiden Stationärmaschinen haben 90cm Höhe und wenn ich ein großes Werkstück anhebe, drehe oder verschiebe soll dies möglich sein ohne anzuecken. Dafür müssen alle Regale, Hängeschränke und Werkzeuge runter von den Wänden. Des Weiteren erwarte ich mir davon ein besseres Raumgefühl.

Stauraum

Aber wo soll denn alles hin? Nun, wie schon in der Einleitung gesagt begleitet mich dieser Optimierungsgedanke bei jedem Besuch in meiner Werkstatt und so hat sich mit der Zeit ein Konzept zusammen gebraut welches jede Menge Stauraum erschliesst der bis jetzt ungenutzt ist. Es gibt einen bogenförmigen Bereich in dem ich mich von einer Stirnseite des Raumes zur anderen bewege. Auch gibt es einige Bereiche neben dem MFT/3 und der FKS den ich betreten können muss. Die Entdeckung der Stauräume geschieht also indem ich herausfinde, welche Bereiche am Fußboden zum Begehen frei bleiben müssen. In allen anderen Bereichen können demnach Schränke oder Regale, mit einer maximalen Höhe von 90cm vorgesehen werden. Diese Bereiche sind:
  • Unter dem MFT/3 mit Überstand nach hinten bis zur Wand
  • Unter der Tischverbreiterung der FKS, verlängert links und rechts bis zu den beiden Stirnseiten
  • Unter dem geplanten Montagetisch an der dem MFT/3 gegenüberliegenden Schmalseite
  • Unter dem Hauptverteiler
  • Unter dem Auslass des ADH bis an die Stirnwand
Ohne jetzt viel zu rechnen, müsste der dabei erschlossene Stauraum locker reichen für alles was bis jetzt an den Wänden hängt ohne meine Bewegungsfreiheit zu vermindern. Dabei wandern die Handwerkzeuge und -maschinen in den Schrank unter dem MFT/3 wo sie ja am meisten gebraucht werden. Halbfertige Möbelteile kommen unter den Montagetisch. Rohe Brettware bleibt wahrscheinlich unter der Tischverbreiterung der FKS.

Diverses

Der mobile Werkstattunterschrank hat in diesem Konzept keinen Platz mehr. Überhaupt finde ich, entgegen vieler gegenteiliger Meinungen, dass eine kleine Werkstatt nicht besonders von der Mobilität der darin befindlichen Maschinen und Schränke profitiert denn oft fehlt sowieso der Platz zum Rangieren und dann steht der mobile Schrank oder Maschine im nächsten Augenblick doch wieder im Wege.

Der Bohrständer und der Tellerschleifer kommen an den MFT/3. Einiges Kopfzerbrechen macht mir dabei die selbst auferlegte Vorgabe, Werkstücke von maximal 2m Länge bearbeiten zu können, weil der MFT/3 an der Stirnwand steht die nur 2,90m Breite hat. Dazu gibt es aber eine Lösung die im Teilprojekt "MFT/3 Unterschrank" zur Anwendung kommt.

Auch der Frästisch muss von Grund auf überdacht werden und ich habe zugegebenermaßen zur Zeit noch keine eindeutige Lösung parat. Desweiteren werden feste Wickelblech-Rohre für die Absaugung der stationären Maschinen und eventuell für die Bohr- und Schleifstation verlegt. Auch dieses Teilprojekt ist noch nicht ganz definiert.

Die Arbeiten müssten so in etwa im Juni beginnen können, aber bis dahin wird noch der Apotheken- ähhh Schmuckschrank und die Garderobe fertig gemacht. Das gibt mir noch einige Stunden Zeit um die Teilprojekte der Werkstatt Optimierung weiter zu verfeinern.

Sonntag, 15. April 2012

Apothekenschrank: Teil 5 3/4

Die Türrahmen sind verleimt, und die Überstände am geraden unteren Teil mit der HKS und der Führungsschiene bündig gesägt, sowie am geschweiften oberen Teil mit dem Bündigfräser an der Schablone gleich gefräst. Ich habe mir Samstag einen kleinen Falzfräser mit Anlaufring für die Oberfräse/Frästisch gekauft. Das montierte Kugellager ergibt eine Falztiefe von 9,5mm. Die gewählten Möbelbänder benötigen aber 7,5mm. Leider hatte der Händler kein passendes Kugellager vorrätig und ich musste improvisieren. Dazu nahm ich ein Stück festes Kunststoffrohr mit 12mm Innendurchmesser und in etwa 2mm Wandstärke. Davon habe ich einen schmalen Ring abgesägt der mit etwas Gewalt über das bestehende Kugellager gestülpt werden kann und dann stramm sitzt. Schon hatte ich einen Falzfräser für 7,5mm Falztiefe.


Das ganze Gefrickel hätte ich mir aber sparen können weil die Türen nicht passten mit dem umlaufenden Falz von 7,5mm. So habe ich, außer der Seite an die die Bänder kommen, nochmal auf 9,5mm nachgefräst und jetzt passen die Türen und haben etwas Luft. Als nächstes werden die Bänder eingelassen.

Mittwoch, 4. April 2012

Apothekenschrank: Teil 5 1/2

Es geht (schleppend) weiter mit dem Apothekenschrank, der eigentlich gar kein Apothekenschrank mehr sein soll! Da wir ja bereits einen, wenn auch hässlichen Apothekenschrank haben, wollte meine Frau den Neuen zu etwas Höherem nutzen, nämlich als Schmuckschrank. Was soll 's, mir ist es egal was rein kommt, Hauptsache der Bau des Schranks gelingt. Die Rahmen der Türen sind soweit gefertigt und bekommen hier eine kleine umlaufende Fase am Fasefräser mit Kugellager. Dazu wurde der Rahmen zusammengesteckt und im Gleichlauf (sauberer an der Schweifung!) gefräst. Der Gleichlauf ist bei solch geringem Materialabtrag kein Problem. Die Ecken werden später nach dem Zusammenbau von Hand nachgearbeitet.
Die Nut für die Füllung habe ich übrigens mit einem Scheibennutfräser in mehreren Durchgängen gefräst. Der Überstand der aufrechten Rahmenteile wird später beigefräst.
Bei der Füllung ist mir übrigens ein Missgeschick passiert welches eine Abplattung unmöglich machte. Die Füllungen bestehen aus drei verleimten Ahornbrettern. Ich habe diesmal die Bretter nur an einer Seite abgerichtet und an den zwei Schmalkanten gefügt, dann Dominos gesetzt und die Bretter verleimt um erst danach die andere Seite auf Dicke zu Hobeln. Das klappte sehr gut nur, dass ich die Schweifung nicht berücksichtigt habe und einer der Dominos dann beim Aussägen zum Vorschein kam.
Dann bekommt eben die Füllung keine Abplattung.