Mittwoch, 5. Januar 2011

Der krumme Fußboden und die Philosophie des Alterns

Himmel, jetzt macht der auch noch auf Philo, denken so manche! Bitte lasst mir den Spaß mich in diese Richtung auszutoben denn schließlich ist dies ein Blog und ein bisschen persönlich darf es schon mal werden.
Ist schon jemandem aufgefallen in welchem Alter Viele wie du und ich sich auf so einem Blog zu verewigen versuchen? Ich sag es dir: Mitten in der Midlifecrisis! Jetzt knurr nicht herum! Genau so ist es! Um die 40 stehen wir mit zwei Füßen im Leben, haben Zeit, können uns die teuren Spielsachen leisten, haben die Geduld größere Projekte mit der nötigen Ruhe anzugehen und unsere Frauen genießen es, uns und die Kinder für ein paar Stunden los zu sein!
Jetzt stehe ich in meiner Werkstatt und leiste mir den Luxus, obwohl ich wahrscheinlich mit 44 Jahren über die statistische Hälfte meines Lebens hinaus bin, während 2 Stunden, in Gesellschaft von ein paar Bier, darüber nachzudenken wie ich den verdammten Fußboden in meiner Werkstatt gerade bekomme. Warum mach ich es nicht einfach? Ich weiß eh, dass ich mir ein paar OSB Verlegeplatten besorgen werde und die dann mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit in die Horizontale lege und dabei nachdenke über die Nachhaltigkeit des ebenen Fußbodens, der Werkstatt, des Hauses, seiner Bewohner und mir selbst. Ich nehme mir die Zeit und genieße es! Ja, trotz, oder eben gerade Dank der Überschreitung der "Mitte" nehme ich mir die Zeit und genieße die Reifung des Denkens und den Genuss des Biers während mir verschiedene Statements richtig bewusst werden und ich sie nicht mehr nur akustisch wahrnehme, sowie: "Ab jetzt kannst du 's genießen", "Du kriegst sowieso nicht mehr alles gemacht was du vorhast" oder so Banales wie "Das Leben ist kurz" oder Starkes wie "Carpe Diem" und so weiter. Wenn man ernsthaft über den Sinn des Lebens nachdenkt könnte man zum egoistischen Schluss kommen, dass die Vergänglichkeit jeglichen eigenen Produktes eigentlich dessen Schaffung sinnlos erscheinen ließe. Dem muss aber nicht so sein, denn eigentlich ist der Weg das Ziel und glücklicherweise leben wir in einer Zeit in der, wenn man es unterlässt sich dauernd auf allzu hohem Niveau zu beklagen, es einem eigentlich sehr gut geht und man viel Zeit und Muße auf das Begehen eben dieses Weges verwenden kann.

In dem Sinne wünsche ich dir und deinen Nächsten, lieber Leser, alles Gute im neuen Jahr und viele tolle Stunden auf deinem ganz persönlichen "Weg".

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