Montag, 23. August 2010

Renovieren einer Hollywoodschaukel

Das hier ist die Hollywoodschaukel an der die Sitzbretter vermodert sind und das Gestell teilweise verrostet ist:
Ein "Ferienjob" wird zur Herausforderung für jemanden wie mich der mit Maschinen verwöhnt ist. Ich bin 1400km von zu hause weg und alles was mir zur Verfügung steht ist das hier ...
... und diese Säge ...
Ich habe einen Balken gefunden dessen Dicke grob die Breite der Sitzbretter hat und gedrittelt 12 Bretter ergibt. Hier ist ein Video des Zuschnittes der Bretter aus den bereits abgelängten Balkendritteln.

Die Maschine sieht grob aus und ist es auch. Das Ding macht einen Höllenlärm, sägt aber die gut 80mm Dicke locker. Mein Schwiegervater und ich haben es überlebt. Er hat geschoben, ich habe gezogen und einen Keil in den Sägespalt gedrückt um ein Klemmen des Sägeblattes zu vermeiden. Wir sind hier an der polnisch-ukrainischen Grenze und Sicherheit liegt für die sehr katholischen Leute hier eher in Gotteshand. Mir war schon ein bisschen mulmig dabei. Hier aber sind die 12 grob zugeschnittenen Bretter:
Die nächste Etappe ist das Hobeln. In weiser Voraussicht habe ich von zu hause den Diamantschleifstein mitgebracht um das Hobeleisen auf Vordermann zu bringen. Die "Hobelbank" ist ein Maschinenschraubstock auf der einen und eine improvisierte Unterlage auf der anderen Seite. Der Hobel geht super nach dem Schärfen und ...
 ... nach 2 polnischen Bier sind die Bretter allseitig gehobelt und jeweils 2 Längskanten abgeschrägt für einen besseren Sitzkomfort.
Mittlerweile ist es nur noch möglich sehr früh morgens zu arbeiten weil in der Hitze des Nachmittags die Stechmücken sehr lästig werden. Hier steht die Sonne auch etwa eine Stunde früher auf und Sohnemann Nummer 2 sorgt eh dafür, dass wir spätestens um 6:30 Uhr aus den Federn kommen. In der nächsten Etappe werden die Stirnseiten bearbeitet und alle Bretter auf das kürzeste gemeinsame Maß gestutzt. Außer dem Diamantschleifstein hätte ich auch meine Japansäge mitbringen sollen. Jetzt ist wieder mal Improvisation angesagt und das Resultat ist ein sehr sonderbarer Schiebeschlitten:
Am Anschlag bekomme ich die Bretter dennoch halbwegs in den rechten Winkel, kann die Stirnseiten verschleifen und anschließend die 10 besten Bretter mit Lackbeize malen. Das Resultat sieht folgendermaßen aus.

Mittwoch, 18. August 2010

Besuch in einer polnischen Werkstatt

In meinen Ferien hatte ich die Gelegenheit in die Werkstatt des Onkels meiner Frau hineinzuschauen. Er macht nur Auftragsarbeiten und wie es scheint alles in Esche massiv. Die roh zugeschnittenen Bretter lagern erst einmal im Hof vor der Werkstatt.
Auf dieser wahrscheinlich selbst gebauten Sägemaschine werden die Bretter bereits draußen grob zugeschnitten.
Die großen Abrichte und Dickenhobel stehen ebenfalls draußen.
In der Werkstatt lagern zwischen den Maschinen die grob gefertigten Teile einer Wendeltreppe sowie eines Bettes und eben vieles mehr.
Links steht die 25 Jahre alte Dreifachkombi bulgarischen Fabrikats, hier mit abmontiertem Schiebeschlitten.
Rechts daneben an der Wand steht diese Kettenfräse.
Weiter an der Seitenwandwand entlang kommt man zu dieser Schleifmaschine die halbautomatisch die Hobelmesser nachschleift.
Daneben steht die Drechselbank.
Noch weiter kommen wir zu meiner Lieblingsmaschine, eine vom Vater des Onkels gebaute Kappsäge die an der Decke pendelnd aufgehängt ist.
Daneben steht diese Horizontalbohrmachine.

In einem anderen Schuppen steht noch diese riesige Tellerschleifmaschine mit einem geschätzten Tellerdurchmesser von 90cm.
Hier ist nun ein Beispiel der Arbeiten die er übrigens alle alleine erledigt und montiert. Es ist eine Treppe mit einer 90° Drehung am oberen Ende. Die Treppe ist aus Esche. Er scheint des öfteren für größere Querschnitte mehrfach verleimte Bretter einer voll massiven Bauweise zu bevorzugen. So sind die Pfosten als Kantholz mit umleimtem Kasten ausgeführt. Ähnliches gilt für den Handlauf und den Balken. Die Trittstufen sind gefertigt aus einem Rahmen mit unterschiedlich großem oberen und unterem Futter sowie dunkel-farbigen Füllungen der Bohrlöcher. Der Deckenausschnitt ist mit Panelen in Kassettenbauweise eingefasst.

Donnerstag, 5. August 2010

Schatzkiste

Als Wochenendprojekt habe ich eine "Schatzkiste" als Geschenk für die Schwiegermutter gemacht. Das Holz ist ein Rest der Buchenleimholzplatten aus dem Display Projekt und Stücke eines Schrankrückens aus beidseitig unterschiedlich furniertem MDF.

Die Falze für die Boden- und Deckeleinlagen sind auf dem neuen Frästisch gemacht worden.

Die Wandstärke der Kiste ist eigentlich disproportioniert zu ihrer Größe aber eigentlich verstärkt dies den "Schatzkisten-Charakter" der Kiste, oder es ist ein plumper Entschuldigungsversuch für Bequemlichkeit in der Beschaffung des passenden Materials ;-).